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Die "HOMEWORLD"-Story 1997

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    Die WAZ berichtete am 7. Juni 1997:

Wohnpark in Oberhausen vor dem Start

Von Michael Schmitz

     WAZ OBERHAUSEN. Die Deutsche Fertigbau Logistik (DFL) AG aus Holzminden wird in Oberhausen in unmittelbarer Nähe zum CentrO. ihr Pilotprojekt "Homeworld" realisieren..

     In zwei Phasen sollen auf einem 300 000 Quadratmeter großen Gelände 80 Fertig- und Systemeigenheime verschiedener Anbieter aufgestellt werden. Investiert werden 200 Mio DM. Die dritte Phase beinhaltet einen Probewohnpark, in dem mögliche Käufer die Wohnung ihrer Wünsche ein paar Tage testen können.

     Die DFL AG wird zum 1. Januar 1998 ihren Sitz nach Oberhausen verlegen und in "Homeworld AG" umbenannt. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Krösche bezeichnete das Projekt am Freitag als weltweit einmalig.

     Immerhin gelang es ihm, mit dem Deutschen Ring und der Deutschen Pfandbrief- und Hypotheken-AG zwei starke Partner zu gewinnen, die 49,9% an der neuen Gesellschaft halten werden.

    ... und druckte folgenden Kommentar auf Seite 2:

Auf die Plätze, fertig, Haus!

Bauen mit System

     Nun ist eine Nachricht, die eigentlich keine mehr war, unter Dach und Fach. "Homeworld" kommt nach Oberhausen, wird in unmittelbarer Nähe zum CentrO. eine "weltweit neue Idee" realisieren. Das ist erstmal ein Knüller. 200 Mio DM werden mit kapitalkräftigen Partnern investiert, ein weiteres Highlight neben dem Jahrhundertwerk für unsere Stadt.

     Ob der finanzstärkste Pantner, der "Deutsche Ring", auf Dauer eine neutrale Verkaufsberatung gewährleisten oder nicht doch versuchen wird, auch seine anderen Geschäfte hier in trockene Tücher zu bringen, muß man derzeit sicherlich noch dahingestellt sein lassen. Im Vordergrund stehen muß die zweifelsohne atemberaubende Idee des "Homeworld"-Vorsitzenden Krösche. Seine "Spinnerei'' ist so verführerisch, daß man einen Erfolg herbeibeten sollte.

     Gleichwohl muß auch Krösche noch lernen. Daß ein rühriger Journalist ihn schon vor der Pressekonferenz löchent, ist in Ordnung. Daß der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens und Ideenproduzent eines grandiosen Projektes aber munter losschwatzt, ist seinem Projekt wenig hilfreich. So schafft man sich einen Günstling und wenig Freunde.

     Mit System gebaute Fertigheime will "Homeworld" in Oberhausen präsentieren und verkaufen. Hoffentlich sind sie nicht so dilettantisch konzipient wie die gestrige Show, auf der Krösche um den heißesten Brei, den Standort für seinen Wohnpark, hilflos herumredete.

     Soll es die "Ripse" sein, bei der die Oberhausener SPD im Wort ist? Oder wird schon mit dem Gelände der Stahlwerk Oberhausen GmbH gepokert? Deren Beschäftigte werden begeistert sein, wenn hinter ihrem Rücken schon mit einem Areal geschachtert würde, auf dem sie mühsam, aber seriös ihre Brötchen verdienen.

Michael Schmitz


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