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PRESSESPIEGEL Juli '91

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Die WAZ veröffentlichte am 12. Juli 1991 folgenden Leserbriefe:

Leser schreiben in der WAZ

Gesellenstück

Zu: "Ripshorster Straße: Politiker stellen Denkmalwart in Frage"
      (WAZ vom 9.7.):

     Den Äußerungen der einzelnen Ratsherren entnehmen wir, daß es jenen bis heute nicht gelungen ist, ihren politischen Auftrag soweit ernst zu nehmen, um sich bei einer Ortsbesichtigung von dem Vorhandensein von "Schrott und Müllbergen" ein persönliches Bild machen zu konnen. Wir denken, daß es endgültig an der Zeit ist, insbesondere die Ratsherren Heinz Niemczyk, Michael Groschek, Willy Koppers und Hans-Otto Runkler zu einem persönlichen Gespräch einzuladen.

     Weiter in möchten wir daran erinnern, daß es bis heute keine ernsthaften Investitionsabsichten seitens privater Investoren für ein Gewerbegebiet gab. Die einzige Frage, die sich für dieses Gebiet stellt, darf deshalb nur lauten, wie man kostengünstig preiswerten Wohnraum erhaiten und erweitern kann.

     Gerade am Beispiel des Megainvestitionsvorhabens der kanadischen Triple Five Gesellschaft konnten wir uns als Mitbetroffene, da Anlieger, ein präzises Bild von dem Horizont einzelner Ratsherren machen. Nun scheint es so, daß einige erstmal ihr Gesellenstuck an einem kleineren Objekt machen müssen, bevor sie an ein Meisterstück denken können. Allerdings scheint es fragwürdig, ob die Wohnsiedlung Ripshorster-, Werk-, Thomasstraße dafür das geeignete Objekt ist.

     Zweifelsfrel besteht innerhalb der Siedlungsgemeinschaft eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber Asylbewerbern. Sollte die Stadt jedoch ernsthaft mit dem Gedanken spielen, dafür Wohncontainer aufzustellen, wo es doch aufgrund des Bebauungswettbewerbs jetzt preiswerte Wohnbebauungsvorschläge gibt, könnte dles zum nächsten unangenehmen Politikum in dieser Stadt werden.

Karl-Heinz Kohnen und Jochen Kappenberg
f.d. Hausgemeinschaft Risphorster Str. 365



Wohnen und arbeiten

Zu: "Ripshorster Straße: Politiker stellen Denkmalwart in Frage"
      (WAZ vom 9.7.):

     Es scheint bezeichnend für das Niveau der Oberhausener Ratsvertreter zu sein, daß sie im Schultarschluß wieder einmal den Versuch wagen, eine Arbeitersiedlung abreißen zu wollen.

     Zunächst wird auf Ratsbeschluß ein Ideenwettbewerb in Gang gesetzt, dessen Ergebnisse nun wieder völlig in Frage gestellt werden. Völlig ignoriert werden dabei die Entwicklungsvorschläge hochqualifizierter Experten, die aus dem architektonischen Grundsatz- und Ideenwettbewerb hervorggangen sind. Die Jury des Wettbewerbs verwies mehrfach auf die städtebaulichen, architektonischen und sozialen Oualitäten der Siedlung. Von Seiten der Experten konnte nicht erkannt werden, aus welchen Gründen eine kleine Wohnsiedlung in Zeiten bestehender Wohnungsnot für eine fragwürdige zukünftige Gewerbeentwicklung abgerissen werden soll, wenn in der unmittelbaren Nachbarschaft 100 ha brach liegen. Des weiteren wurde wiederholt auf die veränderten Entwicklungsbedingungen für zukünftige Gewerbeflachen verwiesen. Der Verbindung von Wohnen und Arbeiten, die in der Siedlung 100jährige Tradition hat, wird dabei aus ökologischen und ergonomischen Gründen ein hoher Stellenwert zugemessen.

Volker Wilke
Werkstr. 18


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